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Ein gutes Beispiel für eine schlechte Facebookkampagne

Man kann sicher verschiedene Kriterien ansetzen, wenn es darum geht, den Erfolg eines Facebookkampagne zu bewerten. Beim Beispiel, welches ich jetzt einige Wochen auf Facebook eingeblendet bekam, erfüllt keines davon, ausser vielleicht, dass ein Marketingmanager hinstehen kann, und voller Stolz vorweisen kann, wieviele neue Adressen man sammeln konnte, und selbst dieser „Erfolg“ hätte besser ausfallen können, aber dazu später mehr. Sie sehen die Kampagne, die ich meine, im Bild. Es handelt sich um die Kampagne eines nicht unerheblich grossen Herstellers, den wir hauptsächlich wegen der knallgelben Hochdruckreiniger kennen, aber natürlich mittlerweile ein grössere Palette verschiedener Produkte aus dem Bereich Reinigung aufweist. Kärcher hat sicher eine nicht unbedeutende Marketingabteilung, die ihren Job sicher versteht, weswegen mich diese Kampagne einfach erstaunt. Aber warum erlaube ich mir, diese Kampagne als schlecht zu bezeichnen? Zielgruppe ich habe mir über die Laufzeit hinweg immer wieder angesehen, wie die Zielgruppe für diese Werbeanzeige definiert wurde(Das finden Sie heraus, wenn Sie oben rechts bei der Anzeige auf die 3 Punkte klicken, dann auf „warum sehe ich diese Werbeanzeige“). Die „Zielgruppe“ bei diese Anzeige war folgendermassen definiert: 18 Jahre aufwärts, ohne Einschränkung. Soweit ich das ersehen konnte, wurde diese Zielgruppe auch während der Kampagne nicht verändert. Nun, eine derartige Zielgruppe ist schlicht keine und verbrennt einfach einmal Geld. Man kann durchaus die Kampagne „ab 18 Jahre aufwärts“ so starten, allerdings sollte man dann regelmässig einen Blick in die Statistiken werfen, und, auf Basis der dort ersichtlichen Reaktionen, die Altersgruppe anpassen, um das eingesetzte Budget besser verwerten zu können. Ebenso verfährt man mit der Anpassung nach Geschlecht. Auch die Verwendung von Interessengruppen führt dazu, dass das eingesetzte Budget besser performed, bessere Reaktionen zeigt. Man könnte hier sicher mit Autobesitzern, Einfamilienhausbesitzern oder ähnlichem experimentieren. Gewinnspiel Es ist immer interessant, ein Gewinnspiel zu veranstalten, um einerseits Aufmerksamkeit zu erregen, und natürlich auch, um an Interessenten, also potenzielle Kunden zu gelangen. Um Interessenten zu gewinnen, sollte das Gewinnspiel jedoch einen Preis beinhalten, der im Zusammenhang mit dem Unternehmen steht. In diesem Beispiel sind die zu gewinnenden Preise schlicht die falschen, und dies in mehrfacher Hinsicht. Auch wenn es beliebt ist, Smartphones und Tablets zu verlosen, da dann eine hohe Anzahl von Mitspielern zu erwarten ist, sind diese Adressen schlussendlich zwar Quantität, aber nicht Qualität. Es werden viele mitspielen, die einfach das iPhone gewinnen wollen, ohne dass ein entsprechendes Interesse an den Produkten von Kärcher besteht. Selbstverständlich kann man argumentieren, dass diese Leute mit den Newslettern versehen werden und so früher oder später zu Kunden werden könnten. Allerdings ist das natürlich nicht sehr effizient, da es das Werbebudget unnötig beansprucht. Auch ein grösseres Unternehmen sollte eher nach Effizienz arbeiten. Was die Preise an sich angeht, war man auch nicht wirklich kreativ. Zum Einen wird ein „altes“ iPhone verlost, die Kampagne dauerte bis zum 31.Oktober 2019, verlost wird ein iPhone XR, am 10 September 2019 wurde das neue Modell iPhone 11 lanciert, warum also, wenn schon ein iPhone, kein aktuelles Modell? Das zweite „Problem“ an diesem Preis ist, dass „nur“ iPhone-User angesprochen werden. In der Schweiz hat das iPhone aktuell einen Marktanteil von ca. 45%. Dahinter kommt mit Samsung mit rund 36% Marktanteil, und weiteren Androidsmartphones. Hier werden also rund die Hälfte der potenziellen Interessenten gar nicht „angelockt“. Warum wurden keine Preise aus dem Sortiment von Kärcher verlost? Sicher sind dann die Teilnehmerzahlen am Gewinnspiel massiv kleiner, allerdings handelt es sich dann um Interessenten, die sich wirklich für die Produkte des Unternehmens interessieren, die Möglichkeit, etwas zu verkaufen ist also ungemein höher. Fazit Ich kenne die allgemeinen Kampagnen von Kärcher nicht, kann also nicht beurteilen, wie diese sich gestalten. Dieses Beispiel hier jedoch ist in vielfacher Hinsicht ineffizient, eigentlich erstaunlich für ein Unternehmen dieser Grösse. Aber eventuell übersehe ich ja auch etwas, wobei ich mir nicht vorstellen kann, was dies sein könnte. Machen Sie nicht dieselben Fehler, gestalten Sie Ihre Kampagnen mit mehr Hintergrund, und Sie werden viel mehr aus Ihrem Werbefranken herausholen.

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